Social Philately

Unter dem Begriff „Social Philately“ versteht man in der Philatelie eine spezielle Sammelform, bei der nicht allein die Briefmarke und der Stempel eines Briefes im Mittelpunkt stehen, sondern zusätzlich auch Absender, Empfänger und gegebenenfalls der Inhalt des Briefes betrachtet werden. Diese erweiterte Perspektive erlaubt es Sammlern, den historischen, regionalen und biografischen Kontext eines Briefes umfassend zu erforschen.

Collage aus verschiedenen Bestandteilen einer Social Philately-Sammlung

Entstehung und Entwicklung

Die Social Philately entstand in den 1980er-Jahren in Australien und Neuseeland. Diese neue philatelistische Bewegung zielte darauf ab, traditionelle philatelistische Fragestellungen zur Analyse postalischer Belege mit einer breiteren kulturellen und sozialgeschichtlichen Kontextualisierung zu verbinden. Dabei sollten nicht nur die reinen Postbelege untersucht werden, sondern auch die Absender und Empfänger der Briefe, der Text der Briefe oder Postkarten sowie der historische Kontext, in dem diese entstanden sind.

Anfang der 2000er Jahre erreichte die Social Philately Europa. Europäer lernten diese neue Form des Sammelns im Jahr 2000 im Rahmen einer Ausstellung in Großbritannien kennen und nahmen den Trend begeistert auf.

Somit entwickelte sich die Social Philately von einer neuen Denkweise im Umgang mit postalischen Belegen in den 1980er-Jahren zu einer anerkannten und wachsenden Bewegung in der Philatelie. Diese verfolgt einen breiteren und interdisziplinäreren Ansatz und stellt den erzählerischen Wert philatelistischer Objekte in den Vordergrund .

 

Unterschiede zur traditionellen Philatelie

Während traditionelle Philatelie insbesondere folgende Aspekte betrachtet:

  • Frankatur
  • Portostufe
  • Entwertung

ermöglicht Social Philately, postalische Belege wesentlich umfassender zu analysieren.
Dabei werden zusätzliche soziale Fragestellungen berücksichtigt, wie etwa:

  • Wer waren Absender und Empfänger?
  • Welche Beziehung bestand zwischen ihnen?
  • Welche Lebensgeschichten lassen sich anhand mehrerer Briefe rekonstruieren?
  • Soziale Aspekte der Social Philately

Social Philately verknüpft philatelistische und postgeschichtliche Belege mit sozial-, kultur- und wirtschaftsgeschichtlichen Kontexten.

 

Dadurch treten besonders folgende Themenfelder hervor:

  • Persönliche Netzwerke und Beziehungen
  • Individuelle Biografien und Schicksale
  • Alltagsgeschichte und Lebensart vergangener Epochen
  • Gesellschaftliche Normen und Werte
  • Historische Ereignisse wie Kriege, Migration oder soziale Wohltätigkeit

Beispiele solcher historischen Zusammenhänge sind etwa:

  • Feldpostbriefe aus Kriegszeiten
  • Dokumentation von Flucht und Vertreibung
  • Korrespondenzen im Kontext sozialer Engagements (z. B. Wohltätigkeitsaktionen)

Briefe als historische Quellen

Durch Social Philately werden postalische Belege nicht mehr nur als reine Sammlerstücke betrachtet, sondern als wertvolle historische Quellen geschätzt. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Alltagsgeschichte seit Mitte des 19. Jahrhunderts und dienen der Rekonstruktion sozialer Netzwerke und individueller Lebensläufe.

Ausschnitt einer alten vergilbten Postkarte und Briefmarke gestempelt in Friedrichshafen.

Ausstellungsklassen und verwandte Bereiche

Die Social Philately bildet eine eigene Ausstellungsklasse und steht in enger Verbindung zur:

Open Philately

Hier können nicht-philatelistische Elemente in eine Sammlung aufgenommen werden, beispielsweise Zeitungsausschnitte, alte Pressefotos, amtliche Urkunden und Autographen.

Durch die Integration dieser Materialien lässt sich der historische, regionale oder biografische Kontext eines Sammelobjekts umfassender darstellen. So können Sammler facettenreichere Geschichten rund um ihre philatelistischen Belege erzählen und zusätzliche Informationen und visuelle Materialien präsentieren, die über das rein Philatelistische hinausgehen.

FIP-Ausstellungsklasse „Postgeschichte 2C“

Diese Ausstellungsklasse der Fédération Internationale de Philatélie (FIP) ermöglicht es Ausstellern, Postgeschichte in einer breiteren Form darzustellen. Sie fokussiert insbesondere auf die Interaktion von Handel und Gesellschaft mit dem Postsystem.

Die „Postgeschichte 2C“ steht somit im direkten Zusammenhang mit der Social Philately und der Open Philately. Während die Open Philately generell die Aufnahme von nicht-philatelistischen Elementen erlaubt, konzentriert sich die „Postgeschichte 2C“ speziell auf die Verbindung zwischen der Entwicklung des Postsystems und gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Veränderungen. Sie bietet daher einen Rahmen, um postgeschichtliche Sammlungen zu präsentieren, die diese Wechselwirkungen hervorheben.

Unser Fazit zur Social Philately

Social Philately erweitert das traditionelle Briefmarkensammeln um eine narrative und historisch-sozialwissenschaftliche Perspektive. Dadurch spricht sie nicht nur Philatelisten, sondern auch historisch interessierte Personen an, die über klassische philatelistische Fragestellungen hinausblicken möchten.

So verkaufen Sie Ihre Briefmarken mit Stade Auktionen

Mann mit Brille hält eine Briefmarke und eine Lupe in der Hand. Auf dem Tisch vor ihm liegen weitere Briefmarken.
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Unsere zufriedenen Kunden

 

„Alles ist Sache des Betrachters, für alle Leute aber gilt – Sammeln bringt Freude, macht Spaß, ist lehrreich und interessant.“

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Insbesondere Briefmarken aus den Deutschen Kolonien sind sehr beliebt. Sie sind äußerst selten und sind durch ihre Geschichte echte historische Unikate. Stade Auktionen nimmt Briefmarken sowohl als Briefe, wie auch Postkarten oder Einzelmarken an.

Meist bringen Einzelstücke einen höheren Erlös. Dennoch sollten wir gemeinsam mit Ihnen überlegen, wann der Verkauf von Einzelstücken Sinn macht und wann der Verkauf einer ganzen Sammlung. Die Bewertung einer Briefmarkensammlung hängt von Faktoren wie Alter, Herkunft, Seltenheit, Zustand und Material ab.

Einlieferer akzeptieren die nachfolgenden Bedingungen:

  1. Der Einlieferer kann nur Ansichtskarten, Briefmarken und sonstige Belege einliefern, über die er die ­alleinige Verfügung hat.
  2. Einlieferungen können ständig erfolgen und werden in die jeweils nächste Auktion aufgenommen.
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  5. Zieht der Einlieferer die Ware aus Gründen, die der Einlieferer zu vertreten hat, zurück, so wird eine Aufwandsentschädigung für die Prüfung und Schätzung der Versteigerungsobjekte in Höhe von 100 Euro pro Stunde fällig, mindestens jedoch 100 Euro je Auftrag.
  6. Die Verkaufsprovision für den Auktionator beträgt 22 % vom Zuschlagpreis. Bei einer Zuschlagssumme bis zu 500 Euro beträgt die Verkaufsprovision 30 %, die Versicherungskosten betragen 1 % vom Zuschlagspreis. Darauf wird die gesetzlich festgelegte Mehrwertsteuer erhoben. Portokosten für eventuelle Rücksendungen gehen zulasten des Einlieferers. Für die Bearbeitung von Großlosen erheben wir eine Gebühr von 2,50 Euro je Los, für Einzellose 1 Euro.
  7. Der Versteigerer kann für Auktionsware keine Haftung übernehmen. Deshalb schließt er auf Rechnung des Auftraggebers eine spezielle Auktionsversicherung ab, die das Auktionsgut im Rahmen dieses Vertrages gegen alle Gefahren versichert. Die Versicherungssumme beträgt 1 % vom Zuschlagspreis.
  8. Zieht der Einlieferer die Ware aus Gründen, die er zu vertreten hat, zurück, nachdem der Auktionator die Ware bereits im Katalog oder im Internet ausgeschrieben hat, gilt die Ware für die Auktion als vorbereitet und der Auktionator rechnet den Auftrag mit einer weiteren Aufwandsentschädigung ab. Diese umfasst die entgangene Provision in Höhe von 20 % auf den Ausrufpreis des Loses. Des Weiteren ist die Bearbeitungsgebühr in Höhe von 25 Euro pro Los, höchstens jedoch 300 Euro zu erstatten. Gebühren für Prüfungen, die nach Ermessen des Versteigerers notwendig sind, werden – nach Rück­sprache – gesondert in Rechnung gestellt.
  9. Die Abrechnung erfolgt 6–8 Wochen nach der Auktion.
  10. Vorschüsse sind bei guten Einlieferungen möglich.
  11. Gerichtsstand für alle Beteiligten ist Lörrach.

Wir bieten Ihnen verschiedene Möglichkeiten, Ihre Briefmarken bei uns zu verkaufen, abhängig von der Art der Briefmarken und Ihren Wünschen. Für eine Beratung zwecks Direktverkauf, Kommissionsverkauf oder Einlieferung zur Auktion wenden Sie sich bitte an unsere Experten unter der Telefonnummer 07624 – 98 95 870 oder per E-Mail an einlieferung@stade-auktionen.de. Nach Schicken von Bildmaterial können wir Ihnen zumeist schon eine konkrete Einschätzung geben. Unabhängig davon haben Sie folgende Möglichkeiten zur Übermittlung der Briefmarken:

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Für folgende Warenwerte fallen folgende Kosten an:

  • Warenwert bis 10.000,00 Euro: 40 Euro
  • Warenwert bis 15.000,00 Euro: 50 Euro
  • Warenwert bis 20.000,00 Euro: 65 Euro
  • Warenwert bis 25.000,00 Euro: 80 Euro
  • Warenwert über 25.000,00 Euro: bitte telefonisch abklären

Für einen Wunschtermin in einem Zeitfenster von 4 Stunden (zwischen 9:30 und 17:00 Uhr) fallen 6,00 Euro an.

Für einen Wunschtermin in einem Zeitfenster von 2 Stunden (zwischen 9:30 und 17:00 Uhr) fallen 10,00 Euro an.

Nach Wareneingang erfolgt die Überweisung so bald wie möglich.

Der Wert und somit der Verkaufspreis alter Briefmarken hängt von Faktoren wie Alter, Herkunft, Seltenheit, Zustand und Material ab. Seltene Briefmarken aus deutschen Kolonien können beim Verkauf hohe Preise erzielen​.

Um den Wert von Briefmarken zu bestimmen, ist es wichtig, einen Spezialisten wie Stade Auktionen hinzuzuziehen. Fachkenntnisse sind erforderlich, um den Wert aufgrund von Faktoren wie Alter, Herkunft, Seltenheit, Zustand und Material richtig einzuschätzen​.

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